Die Fischhalle ist das neue maritime Kulturzentrum im Harburger Binnenhafen.
Über die Fischhalle
Die Fischhalle ist das neue maritime Kulturzentrum mitten im Harburger Binnenhafen. Unter einem Dach sind ein Bistro mit Live Musik und einem Galeriebetrieb, die Geschichtswerkstatt Harburg (GWH) und der Museumshafen Harburg, MuHaHar genannt, versammelt.
Hier finden Wohnschiffer, die alteingesessenen Bewohner, die Nachbarn aus den zahlreichen neuen Wohnprojekten, die Angestellten der zahlreichen Firmen im Channel sowie Besucher und Künstler ein gemeinsames Zuhause. Es soll das Wohnzimmer für alle sein!
Geschichte des Gebäudes
Das Gebäude wurde 1906 gebaut und war zunächst eine städtische Fischhalle. Hier wurde der Fisch von den Harburger Fischkuttern verkauft. Bereits 1908 wurde die Halle umgewidmet: weil der Güterumschlag im Harburger Binnenhafen zunahm, brauchte man einen großen Raum für die Auszahlung der Hafenarbeiterlöhne. Aus der Städtischen Fischhalle wurde die Hafenarbeitervermittlungsstelle (HVS).
Mit dem Siegeszug des Containerverkehrs verloren die kleinen Stückgut- und Massengut Umschlagsbetriebe zunehmend ihre Bedeutung. Es wurden immer weniger Hafenarbeiter gebraucht. Die HVS wurde geschlossen. Das Gebäude blieb aber im Besitz der Stadt. Es wurde für verschiedene Zwecke, u.a. für eine Autowerkstatt genutzt bzw. verpachtet. Bei Google Streetview findet sich eine Ansicht des Gebäudes aus dem Jahre 2008: hier klicken.
Als der Senat und der Bezirk begann, den brach liegenden Binnenhafen neu zu entwickeln, sollte die leerstehende Fischhalle abgerissen werden, um Platz für einen Büroneubau zu schaffen. Es gab bereits einen gültigen B-Plan, der an dieser Stelle ein Hochhaus vorsah.
Die Idee zur Rettung der Fischhalle
Es war der Geschichtswerkstatt zu verdanken, das es nicht so kam: für eine Ausstellung auf dem Harburger Binnenhafenfest mietete der Verein die Halle von der Stadt. Das war das erste Mal als der Harburger Musiker und Wohnschiffer Werner Pfeifer auf das kleine Juwel in seiner Nachbarschaft aufmerksam wurde. Er entwickelte ein Konzept zur Rettung der Halle. Die Idee eines Kulturzentrums wurde geboren, in dem die Identität des Hafen gewürdigt, Künstler die Möglichkeiten haben auszustellen, Musiker auftreten können und die Vereine Platz für ihre Arbeit haben. Zwei Jahre dauerte es den Bezirk und die Bezirksversammlung von der Idee zu überzeugen. Dann begannen schwierige Verhandlungen mit der Finanzbehörde, der Eigentümerin des Geländes.
Am Ende war es soweit: Am 1. April 2016 hielt der neue Eigentümer Werner Pfeifer die Schlüssel für die Fischhalle in der Hand! Es ist ein Vertrag mit der Stadt auf Gegenseitigkeit: Der Käufer verpflichtet sich Räume für die Vereine zu schaffen und für eine Infrastruktur zu sorgen (u.a. Müllentsorgung und Sanitärräume für den Museumshafen).
Eine Spekulation mit dem Grund und Boden ist vertraglich ausgeschlossen. Es ist also ein quasi ein privates gemeinnütziges Projekt, von dem alle Beteiligten Vorteile haben. Besonders hoch ist für den Investor die “emotionale Rendite”.
Die Fischhalle wurde am 6. Mai 2017 eröffnet.
Ausstattung der Fischhalle
- Rollstuhlgerechte Toilette mit Wickeltisch
- 40 m²-Sonnenterrasse mit Feuertonne und Sonnenmarkise
- Kleiner Beachclub am Wasser mit Kinderspielzeug
- Parkplätze vorhanden inkl. Behindertenparkplatz
- Bühnentechnik für Bands und DJs vorhanden, Preis auf Anfrage